Sonnenvergleich

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Erinnerungen an die Sonne, die nicht blendet
In Gedanken, wo sie anzieht und bewegt,
Alles wendend sich selbst wendet,
In einer Mitte, die jede Mitte regt.

Wer sucht nicht nach Licht in der Finsternis,
Wer sucht seinen Schatten im hellen Anschein?

Das Glück der Kindheit trägt sich schwer,
Wenn das Erwachsenwerden graut,
In einer Welt der Ausgewachsenen; und wer
Verirrt sich nicht, der ihrem Anschein vertraut,
Dabei das alte Licht vergisst,
Durch das wir leben,
Das Lebensglück sich misst
Wie des Lebens Streben?

Wie ich das Bild der Sonne erkenne,
In Gedanken und nicht im grellen Tageslicht,
So erkenne ich Dich, wie ich Erkennen nenne:
Liebe ist wahre Erkenntnis,
Von Wahrheit eben
Und darum ein Bekenntnis,
Nach ihr wie nach Dir zu streben.

Einem Augenblick der Wahrheit nur
Folgt meine Wärme, meine Regung;
Einem Lächeln von Dir und seiner Spur
Folge ich wie der Bewegung
Der Sonne im Zentrum unserer Welt.

Wer hätte sie dort erahnt, allein durch Körperschau?
Ich erkenne jeden Drehpunkt unseres Seins,
Nicht an Oberflächen allein, sondern weil ich genau
Fühle und denke – beides ist doch eins –
Und darum bin auch ich
Und so gerne mit Dir.

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