Schlangenzeit

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Es schlängeln sich unter uns, unbemerkte Kreaturen,
Die man dennoch kennt, sie hinterließen seit jeher ihre Spuren;
Und im stets weit geöffneten Rachen tragen sie Gift.
Warte nur! Vielleicht bist Du es, die es als nächste trifft.

Wieder folgte man dem Pragmatismus, der am Egoismus rührt;
Wieder führt er in Armut, dann Faschismus, der in vielen Masken verführt.
Und vielgesichtig ist die Armut. Am meisten mangelt es an Klarheit.
Wo nicht mehr geforscht, nur noch geglaubt und verschworen wird, verkennt man jede Wahrheit.

Also streuen diese Kreaturen Staub und Rosen:
Zuerst blenden sie Dich, dann schrecken sie Dich, dann loben sie
Deine vollen Hosen.
So wird das ganze Menschlein verarbeitet, von Kopf bis Exkrement;
Und so verwurstet auch der Staat, vom Amtshaus bis zum Parlament.

Die, die ihn am meisten brauchen, trauen ihm am wenigsten;
Die, die ihn am meisten verachten, profitieren von ihm recht schön.
Sprache und Sinn werden verdreht, das Gerücht zum Geschäftsmodell;
Und niemand will die Letzte sein. Aktienkurse wie Demokratien fallen schnell.

Die Zungen sind gespalten, ebenso Gesellschaft und Staat.
Das ist ihr Erfolg, das ist ihre Saat;
Und wer weiß, schreibe ich hier Wahrheit?
Was schrieb der Deutsche über die Weisheit,
Ihren letzten Schluss?
Ich meine, dass sich jede selbst und stets aufs Neue prüfen muss.

Achte auf Deinen nächsten Schritt!
Man darf sich nicht beißen lassen, wenn man auf Schlangen tritt.

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