Der Wind ist mein Bruder
Über den alten Bauten aus Blut und Schweiß verweht er Kälte
Das Zeitalter des andauernden Herbstes
Bis der Wüstensommer wiederkommt
Begann bereits vor so vielen Toden und Wiedergeburten
Nur der Luftgeschmack blieb übrig
Ich habe gelernt
Mich verändert
Im Kopf
Muss Energieleiter werden auch
Muss atmen
Herz und Hoden und dazwischen der Bauch
Brauchen nicht mehr
Als gespürt zu werden
Mit der Offenheit kindlichen Zweifelns
Mit der Hingabe des erinnernden Erwachsenen
Mit dem Kopf fühlen
Mit dem Herzen denken
Mit dem Bauch Energie leiten
Mit dem Lingam Kraft gewinnen
Alte Freunde sind eigentlich keine mehr
Alte Vorstellungen hängen nur herum
Alte Gedanken sind längst beendet
Ob es jene jemals waren
Spielt keine Rolle
Die Handlung geht weiter
Und es gibt keinen Vorhang
Mein Körper fühlt sich an nach Insomnie
Darf ich Schwäche gestehen
Sie würde Ja sagen
Diese Frau
Ohne die ich nicht mehr schlafen kann
Selbst wenn sie neben mir liegt
Ihren Schlaf brauche ich
Braucht sie meine Lust
Freue mich über die Gleichberechtigung im Eherecht
Obwohl ich eine Frau meine Gefährtin nenne
Die genauso wenig heiraten will
Mit wenig geben wir uns zufrieden
Im Wind höre ich den Kanonendonner
Die Wortverdreher und Kriegsgewinnler brüllen flüsternd
An allen Ecken und an noch mehr Enden
Denen die Menschen nicht entkommen
Mit ihren Gesichtern im Internet
Virtuell unterwegs auf realen Wegen
Und keines dieser vorstellbaren Gesichter im Angesicht echter
So will ich nicht leben
So werde ich nicht sterben
Es geht auch schlimmer
Wo ansonsten nichts mehr geht
Alles ist wieder möglich
Was als Unmöglichkeit gehalten wurde
Zur Produktion und zur Belustigung
Es kommt wieder
Funktionalität und Feiglinge
Opportunismus und Oarschlöcher
Sind nicht neu
Genetisch manipulierbar allerdings heute
Womit ich nicht „genetisch“ meine
Du weißt
Ich lese Zeitung auf Papier
Platon
Don Quijote
Rostands Cyrano
Die mutig Gescheiterten inspirieren mich
Sie scheiterten überall
Nur nicht letztlich
Ich bin so konservativ wie ich links bin
Ich muss mein Bild von Dir zurecht rücken
Damit es zu meinem Weh passe
Das ich mir nicht erklären kann
Denn mein Weh passt bereits zu deinem Bild
Und ich kann es nicht mehr sehen
Alles sehe ich
Lauter Bäume im Wald
Vielleicht muss ich mich zurecht rücken
Anstatt verrückt zu werden
Von einer Menschenwelt ohne Selbstliebe
Alle Jahre wieder
Wird der Nikolo missbraucht
Ich bin sein Krampus
Sinnend auf Rache
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